Wie in den meisten Marktorten produzierte das Perger Handwerk zunächst für den lokalen Bedarf und die Bewohner der ländlichen Umgebung. Schon früh gewann die Steinabbau an Bedeutung. Vor allem die bis ins Mittelalter zurückreichende Mühlsteinindustrie verhalf dem Markt zur wirtschaftlichen Blüte. Daneben hatten die Granitsteinbrüche in Perg und in der näherenUmgebung sowie der Kaolinabbau in Weinzierl lange Zeit große wirtschaftliche Bedeutung.
Das Handwerk der Mühlsteinbecher in Perg, schon seit 1391 nachgewiesen, entwickelte sich im Lauf der Zeit zu einem florierenden Industriezweig. Die Perger Steinhauer versorgten die ganze Donaumonarchie mit Mühlsteinen, zum Teil wurde auch in angrenzende Länder geliefert. Mit der Ent¬wicklung neuer Mahltechniken seit Ende des 19. Jahrhunderts verloren die aus Naturstein gehauenen Mühlsteine an Bedeutung.
Große Bedeutung gewann die Granitvorkommen in Perg und der Religion mit der wirtschaftlichen Entwicklung österreichisch-ungarischen Monarchie. Insbesondere die Straßenpflasterung ihrer Hauptstädte Wien, Pressburg und Budapest erforderte Unmengen an Pflastersteinen, die mit Großzillen donauabwärts transportiert wurden.
Die Steingewinnung spielt in Perg heute nur noch eine untergeordnete Rolle. Dagegen haben sich viele größere Firmen angesiedelt. So ist Perg im Hauptsitz der HABAU-Gruppe, die zu den größten österreichischen Baukonzerten zählt. Die Firmengruppe SYNTHESA entwickelt und produziert hochwertige, Farben, Lacke und Lasuren, die Firma CAPATECT ist in der Fassaden- und Dämmtechnik tätig, die GLS im Kabel-, Kanal-, Wasser-, leitungs- und Verkehrswegebau.